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Beryll – eine edle Gruppe

Beryll ist eine Sammelbezeichnung für verschiedenfarbige Arten von Edelsteinen die sich im chemischen Aufbau gleichen. Beryll hat seinen Namen aus dem Altgriechischen béryllos, was übersetzt klarer Kristall heißt. Deswegen wurden lange alle farblosen Mineralien unter dem Namen Beryll eingestuft. Christoph Enceli erkannte aber 1698, dass auch farbige Mineralien zu der Beryll Gruppe gehörten. Dadurch erhielt auch eine reichliche Farbvielfalt in die Beryll Familie Einzug: Verschiedene Blautöne bis zum Grünblau des Aquamarin, ein intensiver, wunderschöner Rotton des Roten Beryll, sattes Grün des Smaragdes, ein helles Gelb bis Gelborange des Goldberyll, ein helles Rosa bis Lachsfarben der Morganit, sowie farblos/ Weiß der Goshenit.

Beryll als Schmuckstein

Da der Beryll eine reichhaltige Farbpalette hat, wird er sehr gerne als Schmuckstein verarbeitet. Der Schliff ist unterschiedlich, da der Beryll transparent aber auch undurchsichtig sein kann. Für die durchscheinenden Arten eignet sich der Facettenschliff sehr gut, für die nicht durchscheinenden Steine eher der Cabochonschliff.

Einige Besonderheiten gibt es in der Beryll-Familie auch, wie zum Beispiel den Asterismus (Sterneffekt) und die Chatoyance (Katzenaugeneffekt). Eine Gemeinsamkeit der bunten Gruppe ist, dass sie erstaunlich große Kristalle bilden können.

Der Beryll ist ein weit verbreitetes Mineral und in fast allen Ländern der Welt anzutreffen, hauptsächlich in sauren Intrusivgesteinen, aber auch in Graniten und anderen Gesteinsarten. Es sind Weltweit über 2400 Fundorte bekannt, wobei die wirtschaftlich bedeutsamsten Förderstätten in den Vereinigten Staaten liegen. Besonders in Maine, South Dakota und Connecticut befinden sich riesige Lagerstätten, in denen oft Kristallsäulen mit weit über einem Meter Durchmesser und mehreren Metern Länge gefunden werden. Der größte bekannte Smaragd ist im Topkapi-Serail von Istanbul ausgestellt und er hat ein Gewicht von 16.300 Karat.

Bedeutung des Beryll

Die alten Griechen fanden heraus, dass der Beryll das Licht brechen und umleiten konnte. Sie waren auch überzeugt davon, dass der Stein ihr Ansehen stärke. Zudem glaubten sie, er könne die Liebe in der Ehe bewahren. Im Mittelalter erkannte Hildegard von Bingen die Heilwirkung des Berylls und setzte ihn gegen Gifte ein. Heute ist der Stein besonders für die Industrie von Bedeutung. Das darin enthaltene Beryllium wird für feuerfeste Stoffe, in der Reaktortechnik und für Legierungen verwendet.